Caliban Podcast

Franz Kafka in Berlin

und seine Erzählung „Eine kleine Frau”

Es ist weniger bekannt, dass sich der lebenslang gehegte Wunsch Franz Kafkas, in Berlin als Schriftsteller zu leben, und zwar zusammen mit einer Lebensgefährtin, sich gegen Ende seines Lebens erfüllte. Im Mittelpunkt der Sendung steht die Lesung der 1922 geschriebenen Erzählung „Eine kleine Frau”. Es liest Helmut Bohl. Michael Forßbohm stellt den Dichter vor und berichtet von den Umständen, unter denen das Werk entstand.

Musikalisch wird die Lesung von Ernst Kreneks 12 Variationen, op. 79 und Paul Hindemiths Sonate für Trompete und Klavier umrahmt.

Gesendet am 17.102024, Radio Rheinwelle

Franz Kafka in Berlin
241017 Franz Kafka Eine kleine Frau.mp3
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Roland Ziss

AQUAE MATTIACORUM – an den heißen Quellen entsteht eine Stadt

In Vorzeiten war das Wiesbadener Becken eine Sumpflandschaft, in der sich die am Fuß des Taunus entspringenden Bäche mit dem Wasser der heißen Quellen vermischten. Die ersten einfachen Badeeinrichtungen der Römer werden um das Jahr 10 n. Chr. datiert, in die Periode der Germanenkriege unter Kaiser Augustus, als Rom das Gebiet östlich des Rheins militärisch erobern wollte. Die Anfänge des römischen Aquae Mattiacorum – des heutigen Wiesbadens – liegen im Dunkeln. Roland Ziss schildert anschaulich, wie sich aus einer Siedlung am Sumpf die erste Badeeinrichtung für Menschen und Pferde entwickelt haben könnte.

Im Mittelpunkt steht der Fell- und Bernsteinhändler Gernot, der in seiner Jugend als Hilfssoldat bei den Römern Latein gelernt hatte. Im Sinne der Friedenspolitik der Pax Augusta hilft er als Medius Germanicus den Römern, Beziehungen zu den Einheimischen herzustellen.

Weitere Infos zum Buch EDITION 6065

Autorengespräch mit Roland Ziss und Brigitte Forßbohm, Radio Rheinwelle, 1.6.23

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Antonio Tabucchi: „Erklärt Pereira“

Demokratien stehen weltweit unter Druck durch Rechtspopulisten und Autokraten, Despoten und Diktatoren. Was wir an rechtsstaatlich garantierter Gewaltenteilung und verbrieften Grundrechten als Einzelne haben, wird mit Blick auf die Lebenswirklichkeit in einer Diktatur erst richtig deutlich. Lassen Sie sich in der Lesung aus der Erzählung „Erklärt Pereira" von Antonio Tabucchi nach Lissabon ins Jahr 1938 zurückversetzen. Begleiten Sie den Kulturjournalisten Pereira durch Sommerwochen, die ihn und sein Leben veränderten.

Es liest Helmut Bohl. Er besorgte auch die Auswahl der Texte. Durch die Sendung am 6.4.2023 führt Michael Forßbohm.

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Natascha Wodin

Sie kam aus Mariupol

Interview und Lesung mit Natascha Wodin

Die Schriftstellerin Natascha Wodin (* 1945) begab sich auf eine jahrelange Suche nach den Spuren, die ihre früh verstorbene Mutter hinterlassen hat. Ihre Recherche führte sie nach Mariupol, der Stadt am Asowschen Meer, deren Einwohner :innen infolge des barbarischen Angriffs Putins auf die Ukraine die schwersten Tage in der Geschichte ihrer Stadt erleben müssen.

https://www.mediathek-hessen.de/medienview_24722_Dr.-For%C3%9Fbohm--Caliban-Literaturwerkstatt-OGR-Literatur-in-Zeiten-des-Krieges.html

 

Westler und Slawophile in Russlands Geschichte und Gegenwart.

Interview mit Holger Stunz, HERUS e.V.

„Wir Russen haben zwei Heimatländer: unser eigenes Russland und Europa, selbst wenn wir uns selbst als Slawophile bezeichnen“, schrieb Dostojewski 1876 in seinem „Tagebuch eines Schriftstellers“.

Hessisch-Russischer interkultureller Austausch und humanitäre Hilfe – diesen Zielen widmet sich seit 20 Jahren der in Wiesbaden eingetragene Verein HERUS. Welche Aufgaben stehen momentan im Mittelpunkt der Vereinsarbeit? An welche geschichtlichen Traditionen knüpfte der interkulturelle Austausch zwischen Hessen und Russland an? Wird Dostojewskis Bekenntnis zum zweiten Heimatland Europa heute noch in Russland geteilt? Wie sehen einflussreiche, dem Kreml nahestehende russische Intellektuelle Russlands Verhältnis zu Europa in der Gegenwart?

Darüber spricht Michael Forßbohm mit Holger Stunz, Mitglied des Vorstandes von HERUS e.V.

https://www.mediathek-hessen.de/index.php?ka=1&ska=medienview&idv=24832

 

Mikis Theodorakis / Pablo Neruda

Canto General

„Die Idee eines Hauptgedichts, das die historischen Begebenheiten, die geo-grafischen Bedingtheiten, Leben und Kämpfe der Völker Südamerikas zusammenfasste, stand mir als dringende Aufgabe vor Augen.“ (Pablo Neruda über den „Canto General“)

Sie lernten sich 1970 in Paris kennen: der Dichter und damalige Botschafter Chiles in Frankreich, Pablo Neruda, und der nach drei Jahren Haft und Verbannung aus Griechenland ausgewiesene Komponist Mikis Theodorakis. Dessen Oratorium „Canto General“ dirigierten die Wiesbadener Musiklehrer Gerd Rixmann und Roman Twardy 2006 und 2011 im Wiesbadener Kurhaus. Darüber sprechen Sie am 18.11.2021 mit Michael Forßbohm in einer Sendung der Caliban Literaturwerkstatt auf Radio Rheinwelle.

Foto: originally posted to Flickr as Mikis Theodorakis Fabrik 070004

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Yasmin Malina liest aus

Otto Winzen „Das Champagnerreich”

An das „Champagnerreich" – gemeint ist das 2. Kaiserreich, in dem die Kurstadt Wiesbaden zu ihrer größten Blüte gelangte –, erinnern Bauwerke und Denkmäler. Vor diesem Hintergrund reflektiert der 1951 in Wiesbaden geborene Schriftsteller Otto Winzen auf seine ganz eigene Weise die Gegenwart im Spiegel seines Lebens, des Lebens seiner Generation und der Generation der Eltern.

Weitere Infos: www.edition6065.de/belletristik

Caliban in Radio Rheinwelle am 21.10.2021

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Spektakuläre Kriminalfälle

Konrad Kissler liest zwei Beiträge aus dem „Wiesbadener Pitaval":

 

Tod den Hohenzollern! Über den Attentatsversuch bei der Einweihung des Niederwalddenkmals 1883

von Volker Eichler und Hans-Jürgen Fuchs

 

Eine Stadt sucht einen Mörder – Der Fall Tobias Riedel 1964 von Günter Fuhr

Aus: Verbrechen und Schicksale – ein Wiesbadener Pitaval, herausgegeben von Hans-Jürgen Fuchs,

Weitere Infos: www.edition6065.de/kriminalgeschichte/

Caliban in Radio Rheinwelle am 3.6.2021

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Giuseppe Bruno

Teil 1: Der Zug in die Fremde

Ein Leben als Bauernjunge und Gastarbeiter

Giuseppe Bruno, (1945-2014), verkaufte mit 16 Jahren sein Maultier und seine Ziege, um ein neues Leben zu beginnen. Der Zug brachte ihn nach Frankfurt am Main.

Giuseppe Bruno erzählt mit viel Humor und bemerkenswerter Offenheit über sein Leben als Bauernjunge in Sizilien und als Gastarbeiter in Frankfurt am Main. Seine Geschichten dokumentieren zugleich die Erfahrungen der ersten Generation der Arbeitsemigranten aus dem Süden Italiens.

Es liest Sebastian Kroll.

Caliban in Radio Rheinwelle am 8.4.2021

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Giuseppe Bruno

Teil 2: Wenn die Fremde zur Heimat wird

In seinem zweiten Buch erzählt Giuseppe Bruno wie es sich in den 1970er Jahren anfühlte, mit sizilianischen Wurzeln das Leben in Frankfurt zu meistern: Er hat mit Gabi eine Familie gegründet, ist Vater einer Tochter und Blumenhändler in Frankfurt-Eschersheim. Er steckt voller Ideen, hat Erfolge und Misserfolge, verdient viel Geld, hat aber Mühe, es zusammenzuhalten. Aber er schafft den sozialen Aufstieg und wird Wohnungseigentümer in Frankfurt am Main. Es scheint, als ob es ihm gelinge, sich dem „Generalkommando“ seiner sizilianischen Herkunftsfamilie zu entziehen. Doch die „bösen Geister“ wollen nicht weichen.

Er schildert sein Leben zwischen den Kulturen in kleinen Geschichten und Anekdoten, mal nachdenklich, mal ergreifend, mal hinreißend komisch.

Giuseppe Bruno ist der einzige Gastarbeiter aus Sizilien, der selbst über sein Leben geschrieben hat.

Es liest: Sebastian Kroll

Caliban in Radio Rheinwelle am 6.5.2021

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Infos zu den Büchern:

www.edition6065.de/gastarbeiterschicksal-giuseppe-bruno/

Wiesbaden, du Schöne

Rita Rosen, Mitglied der Caliban Literaturwerkstatt, liest aus ihrem Gedichtband NAH und FERN, Haiku und Haibun über Wiesbaden.
Die Autorin lebt seit vielen Jahren in der Stadt und hat das Leben hier in Gedichten, Haiku und dem Haibun vielseitig beschrieben. Unter Haibun ist die Geschichte einer wahren Begebenheit oder eines interessanten Objekts zu verstehen. Die Lesung wird begleitet von Musik, die in der Stadt entstanden ist.

Caliban in Radio Rheinwelle vom 14.1.2021

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Info zum Buch: www.edition6065.de/lyrik

Die Geschichte vom Schnittlauchtopf

von Henri Hohenemser

Ein herunterfallender Schnittlauchtopf löst eine Kette von Ereignissen aus, eines unwahrscheinlicher als das andere, und verknüpft Akteure auf der ganzen Welt miteinander - in der sprudelnden Phantasie des Autors und Theaterregisseurs Henri Hohenemser (1946–2014).

In seiner Lesung entführt Roni Merza die Hörerinnen und Hörer in die lybische Wüste zum Golf spielenden Earl von Rattenborough, nach Karatschi zum Flohzirkus-Schauspieler Rodolfo, auf den Jahrmarkt von Villarosa zu Pepe aus Peru mit seinen Schwestern und auf eine Passstraße in den Anden in den LKW von Don Arturo.

Ein Hörvergnügen für alle Generationen …

Caliban in Radio Rheinwelle vom 11. März 2021

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Info zum Buch: www.edition6065.de/belletristik

„Ist das nicht irre?!“

Ein Leben im Zwiespalt

Ein lieber Nachbar und guter Freund, ein gern gesehener, anregender Gesprächspartner, gesellig, belesen, der gerne mit Freunden durch die schönen Landschaften wandert, die seine Heimatstadt umgeben. Er kennt sich aus in Geschichte und Gegenwart, führt Menschen zusammen, gibt Bücher heraus, bewahrt Dichter vor dem Vergessen und setzt sich für Verfolgte in aller Welt ein. In seinen Briefen zeigt sich jedoch ein anderer –, der an einem tiefen Abgrund steht. Die Freundschaft mit ihm wird für alle, die ihn kennen und schätzen, eine Belastungsprobe.

Michael Langfeld liest aus seinem Buch, das dem Andenken an den Freund und Nachbarn gewidmet ist.

Caliban auf Radio Rheinwelle vom 23. August 2018

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Info zum Buch: www.edition6065.de/zeitzeugen

Hölderlin in Homburg

Friedrich Hölderlin (1770–1843) lebte von 1798 bis 1800 und erneut von 1804 bis 1806 in Homburg v.d.H.
Was verschlug den schwäbischen Dichter an den Fuß des Taunus?
Welche Umstände bestimmten das Leben Hölderlins und anderer deutscher Dichter um 1800? Diesen Fragen geht Michael Forßbohm in seiner Sendung bei Radio Rheinwelle nach.

Foto © Brigitte Forßbohm

Caliban in Radio Rheinwelle vom 15. Oktober 2020

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Das Richtfest von Felicitas Hoppe

Hörerinnen und Hörer, die phantastische Erzählungen lieben, kommen auf ihre Kosten, wenn Julia Elfert „Das Richtfest“ von Felicitas Hoppe liest. An dieser Stelle wollen wir nichts weiter verraten, nur: „Das Richtfest“, 1997 bei Berliner Handpresse erstmals erschienen, ist eines der frühen Werke der Autorin. Inzwischen erhielt Felicitas Hoppe zahlreiche Literaturpreise, darunter 2012 den Georg-Büchner Preis der deutschen Gesellschaft für Sprache und Dichtung und 2020 den Großen Preis des deutschen Literaturfonds. Im Februar 2021 wird sie mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor ausgezeichnet.

Die Fachhochschule Wiesbaden, heute Hochschule RheinMain, gewann Felicitas Hoppe im Jahr 2005 für die Poetikdozentur. Seitdem ist sie vielen Literaturfreund:innen vor Ort bekannt.

Caliban in Radio Rheinwelle vom 11. Februar 2021

Dame mit Fächer, Erzählungen, www.edition6065.de

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Kleine Songs zwischen Freunden

 … so heißt das Buch einer Freundschaft zwischen dem Autor Arno Fischer – dem Publikum auch bekannt als langjähriger Leiter des Kulturamts in Wiesbaden – und dem Aktionskünstler, Jazzmusiker und Maler John Fischer (1930-2016).

John Fischer, 1930 als Sohn eines jüdischen Goldschmieds in Antwerpen geboren, musste 1940 mit seiner Familie vor den Nazis fliehen. 1943 wurde New York zu seiner neuen Heimat. Er wurde „artist“. Als Jazzpianist, Maler und Aktionskünstler war er in den 1970er Jahren eine zentrale Figur der New Yorker „loft-Scene”, in seinem „Environ“ traten bedeutende Musiker auf. Ab 1976 kam er zu Gastspielen nach Europa.

Michael Forßbohm spricht mit Arno Fischer über sein Buch und seine Freundschaft zu John Fischer. Helmut Bohl liest Szenen aus „Kleine Songs zwischen Freunden”. Dazu hören Sie Jazz-Kompositionen von John Fischer.

Caliban in Radio Rheinwelle vom 10.12.2020

Arno Fischer, Kleine Songs zwischen Freunden, www.edition6065.de/belletristik

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Wir warten auf Godot ...

„Das Hessische Staatstheater Wiesbaden zeigte im Sommer 2020 die Stücke „Glückliche Tage”, „Warten auf Godot” und „Endspiel” von Samuel Beckett. 

Im Feature Wir warten auf Godot ... verweben Otto Winzen und Michael Forßbohm Becketts eigene Lebensgeschichte, sein Engagement in der Résistance in Paris, seine Flucht in die Provence vor den deutschen Besatzern und das Schicksal zehntausender französischer Jüdinnen und Juden zu einer Hypothese, die dem Stück „Warten auf Godot” einen zeitgeschichtlichen Hintergrund gibt. Es spricht Michael Forßbohm.

Caliban in Radio Rheinwelle vom 23.7.2020.

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Otto Winzen: Dichterlesung

 

Eine kuriose Geschichte von abgründiger Selbstironie aus Welt der Spiegel lesen Michael Forßbohm und der Autor Otto Winzen.

www.edition6065.de/belletristik

 

Caliban in Radio Rheinwelle 25.06.2020

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Oskar Panizza:

Eine Mondgeschichte
"Diesen Mann kennen heute nur noch ganz wenige, und auch seine Bücher sind größtenteils vergriffen, und er selbst lebt in Franken in einem Irrenhaus", schrieb Kurt Tucholsky 1920 über den Arzt und Schriftsteller Oskar Panizza (1853-1921). Auch hundert Jahre später ist der Münchener Bohemien, Spötter und Verunglimpfer von Kirche und Staat nahezu vergessen – zu Unrecht wie Moni Gerloff und Michael Forßbohm meinen. Sie lesen aus Oskar Panizzas „Mondgeschichte“. – Caliban in Radio Rheinwelle 28.05.2020; Foto © Michael Forßbohm

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Albert Camus: „Die Pest“

Albert Camus (1913-1960) arbeitete nach seinem Studium in Algier während der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht in einer Schule von Oran. Er schrieb Essays, Beiträge in der illegalen Widerstandspresse und seinen ersten Roman „La Peste“, der 1947 erschien.

Michael Forßbohm liest aus Albert Camus' Roman.

Sendung in Radio Rheinwelle, 30.04.2020, 18.00 – 19.00 Uhr

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Daniel Defoe: A Journal of The Plague Year - ein Bericht vom Pest-Jahr

Michael Forßbohm liest aus Defoes Bericht und gibt Hinweise zum geschichtlichen wie auch medizinischen Verständnis der Seuche.

Caliban in Radio Rheinwelle, 02.04.2020, 18.00 – 19.00 Uhr

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Friedrich Hölderlin: Hyperion oder der Eremit in Griechenland

 Michael Langfeld liest aus Hölderlins "Hyperion oder Der Eremit in Griechenland“. Michael Forßbohm bettet die ausgewählten Stellen in die Handlung ein und leitet die Sendung mit einem kurzen biografischen Abriss ein.

Caliban in Radio Rheinwelle, 05.03.2020; Foto © Brigitte Forßbohm

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Die nächste Veranstaltung:

Otto Winzen

Der Zahnarzt des Kaisers

01.12.2024

Literarischer Spaziergang, Treffpunkt: Kurpark, Haupteingang